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Wiederholungstest

 

scheLM Pairs

Im folgenden findet Ihr zur Wiederholung ein scheLM Pairs Spiel zum Thema Schwefelderivate! scheLM Pairs lehnt sich in seiner Spielidee an Memory© an.

Auf der nächsten Seite findet Ihr die Lernziele.
Lernziele

Nachdem Ihr im vorherigen Kapitel die typischen Eigenschaften der organischen Schwefelverbindungen kennengelernt habt, sollt Ihr Euch in diesem Kapitel mit den Synthesen der jeweiligen Verbindungen vertraut machen.

Nach der Bearbeitung dieses Unterkapitels sollen Sie in der Lage sein,

  • die Synthesen,
  • und typische Reaktionen der organischen Schwefelverbindungen erklären zu können.
Auf der nächsten Seite wird die Herstellung von Disulfiden erläutert.
Milde Oxidation von Thiolen (Disulfide)

Die Herstellung von Disulfiden verläuft über eine Oxidationsreaktion zweier Thiole. Als Oxidationsmittel kann Iod dienen.

Reaktion Disulfid

Synthese eines Disulfids

Iod dient hier als schwaches Oxidationsmittel. Weiter schwache Oxidationsmittel sind in der Lage, Thiole zu Disulfiden zu oxidieren. Dazu gehören Eisen III (Fe3+) und Sauerstoff. Bei stehen an der Luft werden Sulfide durch Luftsauerstoff zu Disulfiden oxidiert.

Wie schon in Kapitel Schwefelverbindungen - Einleitung beschrieben, kommen Disulfidbrücken hauptsächlich in Proteinen vor und beeinflussen dort die Tertiärstruktur. Haare bestehen zum größten Teil aus Proteinen. Diese Proteine enthalten Cystein. Wird Cystein oxidiert entsteht Cystin, welches eine kovalente Disulfibrücke aufweist.

Wird beim Friseur eine Dauerwelle gemacht, funktioniert dies nach dem gleichen Prinzip. Zuerst werden die "alten" Brücken durch Reduktion aufgebrochen. Im Anschluss wird das Haar in die gewünschte Form gebracht: Durch Oxidation entstehen neue kovalenten Disulfidbrücken.

Dauerwelle

Funktionsweise einer Dauerwelle

Auf der nächsten Seite sehen wir uns die Änderung der Oxidationszahlen in diesem Prozess an.
Oxidationszahlen von Sulfiden und Disulfiden

Bei der Bestimmung der Oxidationszahl wird die Elektronegativität der beteiligten Elemente benötigt. Hier wird auf die Elektronegativität nach Allred und Rochow genutzt (siehe auch scheLM PSE.
Die Elektronegativitäten von Schwefel und Kohlenstoff sind sehr ähnlich, in der hier verwendeten Skala nach Allred und Rochow sind sie gleich. In anderen Skalen ist Schwefel wenig elektronegativer als Kohlenstoff, in anderen Skalen ist dies umgekehrt. Dies hat Einfluss auf die Bestimmung der Oxidationszahl, die zentrale Aussage, das Schwefel oxidiert wird, bleibt aber immer erhalten.

Oxidationszahlen Sulfid Disulfid

Oxidationszahlen von Sulfid und Disulfid

Links ist das Sulfid gezeigt. Schwefel und Kohlenstoff haben die gleiche Elektronegativität (rote Zahlen), die Bindung wird homolytisch gespalten. Schwefel bekommt ein Elektron.
Schwefel ist elektronegativer als Wasserstoff, Schwefel bekommt zwei Elektronen aus dieser Bindung.
Schwefel hat also in Summe sieben Elektronen (drei bindende plus vier nicht bindende), eines mehr als im neutralen Atom (sechs, da Schwefel in der sechsten Hauptgruppe steht).
Die Oxidationszahl ist also -I (blau).

Rechts ist das Disulfid gezeigt. Schwefel und Kohlenstoff haben die gleiche Elektronegativität, daher werden die Kohlenstoff-Schwefel und die Schwefel-Schwefel-Bindung homolytisch gesplaten. Schwefel bekommt ein Elektron pro Bindung.
Schwefel hat also sechs Aussenelektronen (zwei bindende und vier nichtbindende). Dies entspricht der Anzahl der Elektronen im neutralen Atom.
Die Oxidationszahl ist also 0.

Bei der Bildung von Disulfiden aus Sulfiden steigt die Oxidationszahl von -I auf 0. Es handelt sich um eine Oxidation.

Auf der nächsten Seite wird die Synthese von Thiolen erläutert.
SN-Reaktion (Thiole)

Die Herstellung von Thiolen verläuft über eine nucleophile Substitution. Dabei stellt Hydrogensulfid HS- das angreifende Nucleophil dar. Der Angriff erfolgt an Verbindungendie eine Abgangsgruppe tragen. In dem unten dargestellten Beispiel erfolgt der Angriff des Nucleophils an einem Alkylhalogenid.

Reaktion Thiol

Synthese eines Thiols

Hier fehlt ein Verweis zu SN1 und SN2

Auf der nächsten Seite wird die Synthese von Thioethern erläutert.
SN-Reaktion (Thioether)

Die Herstellung von Thioethern ist analog zu der Herstellung von Thiolen. Auch hier handelt es sich um eine nucleophile Substitution. Zunächst erfolgt mit Hilfe von Kaliumhydroxid unter Wasserabscheidung die Bildung des Thiolats. Dieses dient als Nucleophil und greift das (positiv polarisierte) Kohlenstoffatom des Alkylhalogenids an. Das Thiolat-Anion verhält sich genauso wie das Hydrogensulfid-Anion (analoge Teilchen).

Reaktion Thioether

Synthese eines Thioethers

Die Synthese von Thiolen und Thiolaten verläft analog, nur mit unterschiedlichen Startmaterialien. Zu Verdeutlichung dieser Analogie ist im Folgenden nochmal die Synthese eines Thiols dargestellt.

Reaktion Thiol

Synthese eines Thiols

Auf der nächsten Seite wird die Synthese von Sulfoniumsalzen erläutert.
SN-Reaktion (Sulfoniumsalz)

Auf der vorherigen Seiten haben wir gezeigt, wie sich aus Thiolaten Thioether synthetisieren lassen. Auch Thioether können als Nucleophil in einer nucleophilen Substitution reagieren. Dabei entstehen aus Thioethern Sulfoniumsalze. Dies erfolgt durch Umsetzung mit einem Alkylhalogenid.

Reaktion Sulfoniumsalz

Synthese eines Sulfoniumsalzes

Das entstehende Alkylsulfoniumkation wird durch die negative Ladung des Halogenids stabilisiert und hat eine pyramidale Struktur. Die Alkylreste sind in einem 90° Winkel zueinander angeordnet. Im Vergleich zu dem typischen Tetraederwinkel von 109,45° ist dies deutlicher kleiner.

Winkel

Pyramidale Sruktur eines Sulfoniumsalzes

Sulfoniumkationen scheinen ungewöhnliche Strukturen zu sein. Tatsächlich sind sie aber relativ stabil und es gibt sogar Sulfoniumionen im Stoffwechsel.
Auf der nächsten Seite wird die Synthese von Sulfoxiden erläutert.
Oxidation von Thioethern unter drastischen Bedingungen (Sulfoxide)

Unter milden Oxidationsbedingungen entstehen Disulfide (siehe Seite 2). Unter drastischen Bedingungen entstehen Sulfoxide und Sulfone (Sulfone siehe nächste Seite). Die Synthese von Sulfoxiden besteht aus der Oxidation des entsprechenden Thioethers mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel.

Reaktion Sulfoxid

Synthese eines Sulfoxids

Durch Umklappen der Elektronenpaare kann für Sulfoxide die folgenden Grenzstrukturen formuliert werden.

Grenzstrukturen

Grenzstruktur des Sulfoxids nach Umklappen der Elektronenpaare

Auf der nächsten Seite wird die Synthese von Sulfonen unter drastischen Bedinugungen erklärt .
Oxidation von Thioethern unter drastischen Bedingungen (Sulfone)

Auf der vorherigen Seite wurde die Oxidation von Thioethern zu Sulfoxiden unter drastischen Bedingungen behandelt. Sulfone lassen sich ebenfalls durch drastische Oxidation von Thioethern synthetisieren. Dabei kann als Zwischenprodukt ein Sulfoxid entstehen. Nach einem weiteren Oxidationsschritt entsteht dann das Sulfon. Als Oxidationsmittel dient auch hier Wasserstoffperoxid, sowie Kaliumpermanganat.

Reaktion Sulfon

Synthese eines Sulfons

Auf der nächsten Seite wird die Synthese von Sulfonsäuren erläutert.
Oxidation von Thiolen unter drastischen Bedingungen (Sulfonsäuren)

Auf den vorherigen Seiten wurde die drastische Oxidation zu Sulfonen und Sulfoxiden erläutert. Zur Synthese von Sulfonsäuren gibt es mehrere Möglichkeiten: Zum Einen die Oxidation eines Thiols, zum Anderen die Sulfochlorierung (siehe nächste Seite).

Die Oxidation von Thiolen unter milden Bedingungen führt zu Disulfiden (siehe Seite 2), die Oxidation unter Einsatz von Salpetersäure führt zu Sulfonsären. In diesem Beispiel wird so Methanthiol zu Methansulfonsäure oxidiert.

Reaktion Methansulfonsäure

Synthese von Methansulfonsäure aus Methanthiol

Auf der nächsten Seite wird die Sulfochlorierung erläutert.
Sulfochlorierung (Sulfonsäuren)

Bei der Sulfochlorierung handelt es sich eine Radikalkettenreaktion. Diese kann demnach in Start und Fortsetzung einer Radikalkettenreaktion unterteilt werden. Initiiert wird die Reaktion durch photochemische Anregung eines Chlormoleküls welches homolytisch in zwei Chlorradikale gespalten wird.

Kettenstart

Kettenstart

Im nächsten Schritt erfolgt die Kettenfortpflanzung. Ein Chlorradikal reagiert mit einem beliebigen Alkan zu einem Allylradikal und Chlorwasserstoff. Das Allylradikal greift ein Schwefeldioxidmolekül an und es entsteht ein Alkylsulfoxidradikal. Dieses greift ein weiteres Chlormolekül an, welches in einer homolytischen Spaltung ein neues Chlorradikal, sowie ein Alkylsulfonylchlorid, generiert.

Kettentfortpflanzung1

Kettenfortpflanzung

Durch Umsetzung mit Wasser und unter Abspaltung von Chlorwasserstoff entsteht aus Alkylsulfonylchlorid die entsprechende Sulfonsäure.

Sulfonsäure

Umsetzung zur Säure

Auf der nächsten Seite findet Ihr eine Übersicht übert alle besprochenen Schwefelderivate und ihre Oxidationszahlen.
Oxidationszahlen von Schwefelderivaten

Unten findet Ihr eine Übersicht über die Oxidationsstufen von Schefelderivaten. Wie schon auf Seite vier in diesem Kapitel erklärt, hängt die Oxidationszahl von der verwendeten Elektronegativitätsskala ab. Hier wird die Skale nach Allred und Rochow genutzt.

In der mittleren Spalte sind die Oxidationsprodukte der Thiole aufgeführt, in der rechten Spalte die Oxidationsprodukte der Thioether. Ganz Links ist zum Vergleich noch einmal das Disulfid gezeigt.

In grau sind die Sulfensäure und die Sulfinsäure gezeigt. Diese wurden bislang nicht erwähnt und haben eine eher geringe Bedeutung in der organischen Chemie, sind aber wichtige Zwischenprodukte im Stoffwechsel. Sie wurden hier der vollständigkeithalber aufgeführt.

Oxidationszahlen

Übersicht über die Oxidationszahlen von Schwefelderivaten

Auf der nächsten Seite finden Sie einen Abschlusstest zu dem aktuellen Kapitel.
Abschlusstest

scheLM LT

Es folgt ein scheLM LT-Test!

Das nächste Kapitel befasst sich mit Stickstoffverbindungen